10 Ankunft an der Westküste

Heute stehen uns ca. 280 Autokilometer bevor, es ist also ein Fahrtag. Ich traue mich noch nicht richtig ran an den Linksverkehr und unsere Gangschaltung. Also übernimmt Mischa die Strecke allein. Es geht durch Schafwiesentäler vorbei an ginsterblühenden Höhen und dann in die Buller George Schlucht, die zwar beeindruckend ist, aber mit Abstand nicht an die Ardecheschlucht heranreicht. Für die Māori hieß der Fluss Kawatiri „tief und reißend“. Nur wenige Menschen wagten sich dorthin, bis das Gold lockte. Wir nehmen die längste Hängebrücke Neuseelands mit und wanken 110m über den reißenden Strom.


Dann schauen wir uns die White-Creek-Verwerfung an, die bewachsen ist und ihren Schrecken aus dem Jahr 1929 verloren hat. Hier war das Epizentrum des damaligen Erdbebens. Die Erde brach mehrere Meter ab, 17 Menschen kamen ums Leben. (Das Erdbeben von Christchurch 2011 das als niedrigstes auf der Richterskala aufgezeichnet wurde, forderte 185 Menschenleben natürlich auch wegen der größeren Bevölkerungsdichte.)

Den ganzen anderen Touristenrummel lassen wir aus, die Schlucht bietet Wildwasser-Abenteuer wie Rafting, Jetboot-fahren und am Seil über den Fluss sausen und natürlich gibts ein Kassenhäuschen für alles. 

Wir erreichen unseren Zielort Karamea am Nachmittag. Hier endet auch die Strasse SH67. Wir sind also fast am Ende vom anderen Ende der Welt. Im Visitorcentre werden wir bestens beraten und buchen das Highlight für den nächsten Tag – eine Höhlenbesichtigung.

Zum Abendessen probieren wir eine Saisonspezialität: whitebaits. Das sind winzige Fische, die von Mitte September bis Mitte Oktober gefangen und literweise verkauft werden. Man bereitet sie wie Eierkuchen zu, schmeckt nicht schlecht, kann aber dem Vergleich mit richtigem frischen Fisch nicht standhalten. 

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