Superpünktlich stehen wir mit unseren 4 Gepäckstücken an der Heisinger Bushaltestelle, als uns einfällt, dass wir die Kofferschlösser vergessen haben. Mischa holt sie, der erste Bus fällt sowieso aus. Aber auch mit dem nächsten sind wir noch eine halbe Stunde zu früh auf dem Bahnhof. Der ICE nach Frankfurt hat nur 15 Minuten Verspätung, so dass wir auf dem Flughafen vier Stunden vor Abflug in aller Ruhe das schwere Gepäck aufgeben und uns entspannt bei einem Gläschen Champagner auf den Abflug freuen können. Wir fliegen mit einer A350-900 von Singapur Airlines. Nach 12 Stunden Flugzeit landen wir in Singapur, wo wir 3,5 Stunden Aufenthalt haben. Wir staunen im Schmetterling-Garten und ich schreibe den ersten Block. (Noch etwas umständlich…) DerZeitunterschied beträgt 6 Stunden (während Ihr 13 Uhr Mittagbrot esst, dämmert es hier).
Der zweite Teil unserer Flugreise dauert nur neun Stunden. Die Zeitverschiebung erhöht sich auf elf Stunden. Wir haben also bei unserem Flug Richtung Osten Zeit „verloren“. Nach der Zeitumstellung ab 1. November wird der Zeitunterschied genau zwölf Stunden betragen. Mit Sonnenaufgang zeigen sich wunderschöne erste Blicke auf Neuseeland, was die Māori bei der Entdeckung vor ca. 1000 Jahren das „Land der großen weißen Wolke“ nannten.
Nach einer butterweichen Landung lässt der Zoll Mischa problemlos passieren, mich leider nicht. X-mal habe ich die Zollerklärung auf dem Handy ausgefüllt: ohne Erfolg. So bleiben nur Zettel und Kugelschreiber, aber Hauptsache, man lässt mich durch die Schranke und die Hunde knurren mich nicht an. Schnell ist die SIM-Karte ininstalliert und der Womo-Vermieter (Wendekreisen) holt uns ab und übergibt uns das Auto (Sprinter: 6,10m Länge). Zugegebenermaßen ist es keine Liebe auf den ersten Blick. Unser Hugo braucht nicht eifersüchtig zu werden, er bleibt der King!
Wir kaufen rasch ein und los gehts Richtung Norden zum ersten Stellplatz gleich hinter den Dünen des Pazifik. Leider ist dieser mit einer Schranke versehen. Man braucht eine App „KiwiCash“ mit dazugehörigem Chip. Dieses auf der Nordinsel schon weit verbreitete System wird nun auch auf der Südinsel eingeführt. So erklärte es uns gleich bestens verständlich ein deutscher Weltenbummler. Wir fahren also zurück zum nächsten Ort und kaufen den Ship, holen uns noch eine Pizza und gelangen erfolgreich durch die Schranke. Jetzt schlägt die Müdigkeit doch durch, so dass wir nur noch alles verstauen (was allerdings eine kleine Meisterleistung und nur mit einer Person im Auto möglich ist).